Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Bilateraler Austausch
Der deutsche Tauben-Botschafter in China

2011-02-22
VON VERA STRAUB

Der Brieftaubenzüchter Heinz-Willi Ritz ist oft in  China unterwegs und berät Züchter. Seine Arbeit wird dort hoch geschätzt. Denn bei Wettflügen geht es um viel Geld.

In China ist Heinz-Willi Ritz ein Star, in Jüchen gehört der leidenschaftliche Taubenzüchter zu einer aussterbenden Art. Sein Händchen für die Tauben wird in Peking und Shanghai geschätzt. Ein Film der Weltweit-Reihe des Westdeutschen Rundfunks porträtiert den 71-jährigen Jüchener. Er zeigt auch, dass der Taubensport in China aus europäischer Sicht gewaltige Dimensionen angenommen hat.

Ritz züchtet seit 55 Jahren Tauben. "Dass über mich mal ein Film gedreht wird, hätte ich mir nie träumen lassen." Denn er fürchtet, dass der Brieftaubensport langsam aussterben wird. Für ihn unvorstellbar, kann er doch vom Wohnzimmer aus direkt den Blick in seinen 35 Meter langen Taubenschlag schweifen lassen.

Ganz anders in China. Dort ist die Brieftaubenzucht Kult – gerade in den Metropolen. Deutschen Taubenzüchtern wie Hans-Willi Ritz kommt eine besondere Bedeutung zu: Ihr Wissen ist den Chinesen viel wert; die Gäste werden wie Stars gefeiert. Für einen Teil der chinesischen Wirtschaftselite ist die deutsche Brieftaube einfach unübertroffen – besonders die von Heinz-Willi Ritz. Denn das Geschäft ist hart umkämpft, es geht um viel Geld. Eine deutsche Taube kostet schon mal 100 000 Euro und mehr – und bei den großen Wettflügen kann man bis zu zwei Millionen gewinnen.

Gefeierter Taubenkenne

"Der Kontakt zu den Asiaten entstand zufällig Ende der 70er Jahre. Sie hatten mit meinen Tauben Glück und schwören darauf", erzählt der Jüchener. Inzwischen verkaufe er zwar keine Tiere mehr, dennoch werde er regelmäßig als Berater von chinesischen Taubenzüchtern eingeladen.

Im November 2010 flog Ritz mit einem WDR-Kamerateam ins Reich der Mitte. "Da wird der Obst- und Gemüsehändler zum gefeierten Taubenkenner", hat Filmemacher Jürgen Brügger (47) beobachtet. Acht Tage verbrachten sie in exotischen Gefilden, begleiteten Ritz – von den Chinesen "Litschi" genannt – sogar ins neu gebaute Hotel. "Yang Yiwei ist einer der reichsten Taubenzüchter in China. Für seine Brieftauben-Freunde baute er die Unterkunft und benannte einen Tagungsraum nach mir", sagt Ritz stolz. Yiwei will von der Industriestadt Tianjin aus mehr Einfluss am chinesischen Taubenmarkt. Und dazu braucht er Hans-Willi Ritz.

(Quelle: NGZ)
Suggest To A Friend
  Print