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Die Chinesen und Deutschen entschlüsseln gemeinsam Ehec-Erreger

2011-06-03
Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten unter Hochdruck daran, den aggressiven Ehec-Erreger zu entschlüsseln. Jetzt ist Chinesen und Deutschen ein Durchbruch gelungen: Der Keim könnte aus der Kreuzung zweier Bakterienstämme hervorgegangen sein und ist gänzlich unbekannt.

 
Wissenschaftler haben neue Details über den gefährlichen Ehec -Darmkeim enthüllt: Das für den aktuellen Ausbruch potentiell tödlicher Durchfallerkrankungen verantwortliche Ehec-Bakterium ist offenbar keine reine Mutation des seltenen Serotyps O104:H4. Vielmehr handelt es sich bei dem jetzt identifizierten Bakterium vermutlich um eine Kreuzung aus zwei bekannten Serotypen des Escherichia-coli-Bakteriums.
Das erklärte Hilde Kruse, die bei der Weltgesundheitsorganisation WHO für das Thema Nahrungsmittelsicherheit zuständig ist. Das neue Bakterium weist zwar die gleichen Oberflächenmerkmale auf wie der seltene Serotyp O104:H4, weshalb es vom Münsteraner Konsiliarlabor des Robert Koch-Instituts als solches identifiziert wurde. Zusätzlich hat es aber im Laufe der Zeit Gene eines anderen Escherichia-coli-Stamms erworben. Das könnte seine Aggressivität möglicherweise erklären.

Gelungen war die Identifizierung des neuen Bakterienstammes Wissenschaftlern aus Deutschland und China. "Es handelt sich um einen besonderen Typ eines Ehec-Erregers", sagte Bakteriologe Holger Rohde vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Donnerstag.

Die Forscher hätten in dem Erbgut des Keims Anteile zweier ganz unterschiedlicher Bakterienstämmen gefunden. "Dieser Stamm ist nur ein ganz entfernter Verwandter der üblichen Ehec-Bakterien", ergänzte Rohde. In dem untersuchten Genom seien Teile des klassischen Erregers sowie von einem weiter entfernten Erreger gefunden worden. Die an der Sequenzierung beteiligten chinesischen Forscher benannten dieses andere Bakterium als einen Stamm, den man von Ausbrüchen in Afrika her kenne.

Die genetische Neukombination begünstige zum Beispiel das Anheften der Bakterien an die Darmzellen. Damit bleiben die Keime länger im Darm - und können dort auch länger Schaden anrichten. Der Keim weise zudem ein ganz besonderes Resistenzprofil auf. Die Arbeit gelang gemeinsam mit Kollegen des chinesischen Beijing Genomic Institute.

( Quelle: Spiegel online 02.06.2011)

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