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Europa überdenkt Werbestrategie für chinesische Touristen

2013-03-13

Um attraktiver für Touristen aus China zu werden, müssen sich europäische Länder offenbar künftig mehr einfallen lassen als Sonne, Strand und Meer. Reisende aus China interessieren sich einer Studie zufolge mehr für Geschichte, Natur und kulturelle Veranstaltungen.

Die China Tourism Academy rechnet im Jahr 2020 mit jährlich bis zu 200 Millionen Touristen nach Übersee und Europa. Im vergangenen Jahr waren dorthin 82 Millionen Chinesen gereist.

Die geltenden Vorurteile über riesige, chinesische Busgruppen, die die Luxusboutiquen von Paris und Mailand stürmen seien aber längst überholt und müssten dringend überdacht werden, urteilten Tourismusexperten am Rande der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Vielmehr müsse man kreative, neue Wege einschlagen, um chinesische Touristen für die lange Reise nach Europa zu begeistern, so die Experten weiter. "Unsere Denkweise war bislang europäisch, und eben nicht chinesisch", sagte Eduardo Santander, Direktor der European Travel Commission (ETC).

"Europa ist weiterhin die Nummer 1 unter den Reisezielen". Dies könne sich aber in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren dramatisch ändern, wenn einige Dinge nicht geändert würden, so Santander weiter.

Die vor allem bei Engländern, Deutschen und Russen sehr beliebten Sonnen- und Strandziele des Mittelmeerraumes seien bei chinesischen Touristen nicht sehr gefragt, erklärte Peter Long, Vorsitzender des Reiseveranstalters TUI.

Nach einer Internetstudie der Kommission legen chinesische Touristen bei ihrer Reiseplanung stattdessen mehr Wert auf die Bedeutung historisch interessanter Stätten sowie auf kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise den Besuch klassischer Konzerte. „Sie möchten außerdem dem Smog zuhause entfliehen und einfach mal einen blauen Himmel und frische Luft genießen", äußerte sich der ETC-Direktor Santander zur Studie.

Der Studie zufolge sind chinesische Touristen desweiteren sehr an der kommunistischen Vergangenheit Europas interessiert. Deshalb seien beispielsweise die deutsche Stadt Trier als Geburtsort von Karl Marx oder das weniger bekannte, kleine Städtchen Montargis in der Nähe von Paris beliebte Reiseziele. Montargis war in den zwanziger Jahren der Wohnort des ehemaligen chinesischen Politikers Deng Xiaoping und ist daher von interessanter Bedeutung.

Für Reisen innerhalb Europas werde in diesem Jahr lediglich eine Steigerung der Nachfrage von zwei Prozent erwartet, verglichen mit sieben Prozent für Asien, hieß es auf der ITB. "Als vor vierzig Jahren die ersten deutschen und englischen Touristen nach Spanien und Griechenland gekommen sind, waren sie sicherlich eine sehr spezielle Spezies und Herausforderung", sagte Martin Buck, Messemanager der ITB in Berlin. "Aber Spanien und Griechenland haben diese Chance erfolgreich genutzt und damit einen wichtigen Wirtschaftspfeiler für ihre Länder geschaffen. Warum sollte das also nicht auch bei den Chinesen gelingen?" so Buck weiter.

(Quelle: german.china.org.cn)

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