Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Bilateraler Austausch
Verhandlungen über Handelshemmnisse und Freihandelsabkommen

2013-05-24

Die Reise des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang nach Indien, Pakistan, der Schweiz und Deutschland hat am vergangenen Sonntag begonnen. Dies ist die erste Auslandsreise des chinesischen Premiers, seitdem er im Amt ist. Gerade deswegen wird der Reise weltweit große Aufmerksamkeit geschenkt.

Laut dem chinesischen Außen- und dem Handelsministerium sollen während des Staatsbesuchs in Deutschland eine Reihe von Abkommen im Bereich Fertigungsindustrie abgeschlossen werden. Im Vorfeld des Besuchs in der Schweiz seien bereits positive Erfolge bei der Verhandlungsrunde über das Freihandelsabkommen zwischen China und der Schweiz erzielt worden. Die Eidgenossen hätten unter anderem Wirtschaftskooperationen zwischen den beiden Seiten ins Gespräch gebracht, heißt es in den Mitteilungen der chinesischen Behörden.

"Dass der Ministerpräsident während seiner ersten Auslandsreise Deutschland besucht, hat für die chinesische Seite ihre Gründe", sagte Mei Xinyu, Forscher des Instituts für internationalen Handel und Wirtschaftskooperation des chinesischen Handelsministeriums. "Der Import der EU spielt eine große Rolle für Chinas Außenhandel. Wegen der Euro-Krise stagniert jedoch die Wirtschaftsentwicklung in den meisten EU-Ländern und somit auch ihr Import aus China. Die Einwohner in diesen Ländern zeigen trotz der Krise immer noch weniger Bereitschaft zu mehr Arbeit und sind zugleich an hohe gesellschaftliche Wohlfahrt angewöhnt. Die Reform ihres Wirtschaftssystems steht zudem von großen Hindernissen. Darum sehen wir in diesen Ländern in naher Zukunft keine Perspektive", erklärte der chinesische Ökonom.

"Aber Deutschland bildet eine Ausnahme. Das Land wurde bereits der 'notwendigen, aber schmerzhaften' Reform unterzogen. Und die Arbeitnehmer in diesem Land haben eine relativ hohe Qualifikation. Die Wirtschaftsperspektive ist auch deshalb absehbar", meinte Mei. Des Weiteren bekräftigte er, dass Deutschland seit langem Chinas größter Handelspartner in Europa ist. Die bilaterale Beziehung spiele bei dem Aushandel zwischen China und der EU eine äußerst wichtige Rolle. Mit dem Besuch des Premiers wird die Position Deutschlands in den chinesisch-europäischen Beziehungen noch mal unterstrichen. Währenddessen würden vor allen Dingen große Anstrengungen genommen, damit Chinas Export in die EU beibehalten wird. Langfristig gesehen ist der Besuch auch für die Investitionen der chinesischen Unternehmen in der EU von großer Bedeutung.

Einem Bericht von Xinhua zufolge hat der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Philipp Rösler vor dem Deutschlandbesuch von Li Keqiang gesagt, dass es "ein schlimmer Fehler" sei, dass die EU Anti-Dumping-Zölle gegen die Photovoltaikprodukte aus China verhängt habe. Dies hätte auch zu einem Streit zwischen Deutschland und den anderen EU-Mitgliedsländern geführt. Zugleich fordern die deutschen Verbände der Fertigungsindustrie auch, sofort mit China zu verhandeln, um Importzölle zu vermeiden. Mei meint, Lis Besuch könnte einige Erfolge im Bereich der Reduktion von Handelsbarrieren erzielen, den Handelsprotektionismus der EU aber nicht grundsächlich lösen. "Die Handelsbarrieren der EU-Länder gegenüber China haben viel mit ihrem politischen System zu tun. Die Photovoltaikindustrie ist ein gutes Beispiel dafür. Die diesbezüglichen Maßnahmen für Handelsprotektion sind immer vom Parlament verabschiedet worden", sagt er. Nur wenn die hohe Wohlfahrt reduziert würde und die Arbeiter fleißiger arbeiten würden, könnte der Protektionismus eingedämmt werden. Die Handelsbarrieren könnten die Industrien Europas nicht wirklich schützen. Wenn es so weiterginge, würden sie ihre Konkurrenzfähigkeiten auf dem Markt verlieren. Die Konsumenten würden unter den Verlusten leiden, weil sie dann keine guten und billigen Waren mehr kaufen könnten, so Mei weiter.

(Quelle: german.china.org.cn)

Suggest To A Friend
  Print