Start   Bekämpfung COVID-19   Das Generalkonsulat   Konsularischer Service   Bildung und Kultur   Wirtschaft   Willkommen
in China
 
 Kontakt 
  Start > Bilateraler Austausch
Nach VW gerät auch Chinas Qualitätsbehörde unter Druck

2014-11-03

Wegen seiner Untätigkeit im Fall „Sagitar"/„Beetle" wollen einige wütende VW-Besitzer das chinesische Hauptamt für Qualitätskontrolle und Quarantäne vor Gericht bringen. Laut ihrem Anwalt Zhang Lijun haben die Autobesitzer die benötigten Dokumente beim Ersten Mittleren Volksgericht in Beijing bereits eingereicht. Das Volksgericht werde die Materialien prüfen und dann entscheiden, ob ein Verfahren eröffnet werden soll oder nicht.

Die verärgerten VW-Besitzer fordern vom Hauptamt für Qualitätskontrolle unter Verweis auf die „Richtlinien zum Rückruf der fehlerhaften Fahrzeuge" eine sofortige Bewertung des Reparaturplans von VW. Sie wollen vom Hauptamt wissen, ob durch den Reparaturplan die Bruchgefahr am Längslenker an der Hinterachse wirklich behoben werden kann. Zudem verlangen sie die Veröffentlichung des Bewertungsberichts.

Nach Ansicht der betroffenen VW-Besitzer hat es die Behörde unterlassen, rechtzeitig auf den VW-Reparaturplan einzugehen. Daher müsse das Hauptamt für Qualitätskontrolle so schnell wie möglich ein Expertenteam bilden, um den Rückrufplan von VW genau zu bewerten.

Das Hauptamt für Qualitätskontrolle hat sich bisher erst einmal über die fehlerhaften Längslenker von VW geäußert. In seiner Bekanntmachung vor zwei Wochen sprach das Amt von einer laufenden „Defektuntersuchung". Es hätten mehrere Gespräche mit den Zuständigen des Unternehmens VW-FAW stattgefunden. Zudem seien vor Ort Ermittlungen und technische Analysen durchgeführt worden, heißt es in der Bekanntmachung. „Falls nötig werden wir die Behörde auch dazu auffordern, die Ergebnisse der Untersuchung bekanntzugeben", betont Anwalt Zhang Lijun.

Vom aktuellen Rückrufplan betroffen sind 563.605 VW-Sagitar und 17.485 VW-Beetle. Statt die Längslenker an der Hinterachse, die während der Fahrt brechen könnten, zu ersetzen, will das Joint Venture VW-FAW nur ein Bekleidungsblech an den Längslenkern anbringen. Dieser Entscheid hat unter den chinesischen Autobesitzern eine Protestwelle ausgelöst.

Auf Druck der Öffentlichkeit versprachen die Volkswagen Group China und ihr chinesischer Partner First Automobile Works (FAW) am vergangenen Wochenende, die Garantie für die Achse auf zehn Jahre zu verlängern.

„Eine Ersetzung könnte zu einem noch größeren Problem am Längslenker führen. Deshalb erachten wir einen solchen Austauschplan aus technischer Sicht für kaum durchführbar", so die Begründung von Weiming Soh, dem Executive Vice-President der Volkswagen Group China.

Suggest To A Friend
  Print