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Rede von Herrn Generalkonsul WEN Zhenshun auf der Veranstaltung „Chinesischer Abend"

2009-11-28
 

(dem 26.November 2009)

Sehr geehrter Herr Wicke,

meine Damen und Herren,

ich freue mich sehr, auf Einladung City Forum pro Frankfurt und der Wicke Rechtsanwälte an dieser Veranstaltung „Chinesischer Abend" teilnehmen zu dürfen. Zunächst bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre freundliche Einladung und Ihre Bemühungen, die heutige Veranstaltung so gut zu organisieren. Und ich freue mich auch ganz besonders, daß heute so viele Freunde hierher kommen, die jahrelang mit großem Interesse die Entwicklung in China verfolgen. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen einen kurzen Überblick über das heutige China sowie die aktuellen Beziehungen zwischen China und Deutschland zu geben.

In den letzten 60 Jahren seit der Gründung der VR China, besonders seit der Reform und Öffnung vor 31 Jahren hat sich China eine rasante Entwicklung erfahren. Das Lebensniveu der Bevölkerung, das früher von Armut geprägt war, erreicht durch die Entwicklung im Großen und Ganzen einen bescheidenen Wohlstand. Dazu möchte ich ein paar Zahlen nennen. Chinas BIP hat sich enorm gestiegen und preisbereinigt ist die Zahl 78-fache höher als vor 60 Jahren. Das BIP pro Einwohner betrug mehr als 3350 USD. Das Export- und Importvolumen Chinas macht 7.9% des gesamten Welthandelsvolumen aus und liegt weltweit an der dritten Stelle.Mit 9% des weltweit verfügbaren Agrarlandes ernährt China 21% der Weltbevölkerung und hat 250 Millionen Bevölkerung mit Erfolg von der Armut befreit. Die durchschnittliche Lebenserwartung in China hat sich auch von 35 Jahren auf 73 Jahre erhöht.

Die enormen Erfolge sind nicht nur in der Wirtschaft erzielt, sondern auch im Bereich der Politik und Gesellschaft sowie der Demokratie und des Rechtssystems. Bei der Förderung der Rechtsbindung der Verwaltung und dem Aufbau des Rechtsstaates hat China auch große Fortschritte gemacht und das Rechtssystem vervollkommnet sich kontinuierlich. Der Schutz der Menschenrechte ist bereits in der Verfassung verankert, und dadurch ist der Schutz des Existenzrechts, Entwicklungsrechts und der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte der chinesischen Bürger besser gewährleistet worden. Heutzutage genießen die Bürger in China so umfangreiche persönliche Freiheiten wie nie zuvor.

Aber wir sind uns ganz bewußt, daß China noch ein Entwicklungsland ist. 60% der Bevölkerung in China sind Bauern. Im Weltvergleich liegt China mit seinem BIP pro Einwohner hinter dem 100. Platz und es gibt noch 135 Millionen Menschen in China, die ihr Dasein mit weniger als 1 USD pro Tag fristen. Um China zu einem reichen, starken, demokratischen, zivilisierten, harmonischen und modernen Land aufzubauen, muss China sich noch viel Mühe geben. Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Dabei ist es nötig, dass sich mehrere Generationen, vielleicht sogar mehr als zehn Generationen, unablässig darum bemühen. Deswegen müssen wir weiterhin von der Realität Chinas ausgehen, wir müssen auf dem Weg des Sozialismus chinesischer Prägung und der friedlichen Entwicklung bleiben, an der Reform und Öffnung und einer unabhängigen und selbstständigen Außenpolitik des Friedens festhalten.

Angesichts der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat die chinesische Regierung rechtzeitig durch makrowirtschaftliche Regulierung eine aktive Finanzpolitik und eine angemessen flexible Geldpolitik praktiziert und dadurch den wirtschaftlichen Rückgang gebremst. In den ersten drei Quartalen legte das BIP Chinas um 7.7% zu. Zur Zeit verläuft die chinesische Wirtschaft stabil und eine konjunktuellen Wiederbelebung ist erwartet. Eine Wachstumsrate von 8% im ganzen Jahr steht in Aussicht. Eine schnelle und stabile Entwicklung der chinesischen Wirtschaft wird sich positv auf die Weltwirtschaft auswirken.

Meine Damen und Herren,

seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vor 37 Jahren haben die bilateralen Beziehungen zwischen China und Deutschland eine zufriedenstellendene Entwicklung erlebt. In dem politischen Bereich finden die hochrangigen Besuche beider Länder regelmäßig statt und das politische gegenseitige Vertrauen sind verstärkt. Bei dem erfolgreichen Besuch von dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao in Deutschland am Anfang dieses Jahres haben beide Seiten zur gemeinsamen Bekämpfung der globalen Finanzkrise durch engere Zusammenarbeit wichtige Konsense erreicht. Vor einem Monat besuchte unser stellvertretende Staatspräsident Xi Jinping Deutschland und kam nach Frankfurt a.M. zur Teilnahme an der Veranstaltungen im Rahmen des Ehrengasts China auf der Frankfurter Buchmesse. Durch diesen Besuch ist der Kontakt mit den führenden Persönlichkeiten der neuen Bundesregierung direkt nach der Bundestagswahl aufgenommen worden, was zur Beibehaltung der stabilen Entwicklungstendenz der Beziehungen beider Länder beitragen wird.

In dem wirtschaftlichen Bereich haben die Kooperationen gegenseitigen Nutzens beiden Völkern viele Vorteile gebracht. Das bilaterale Handelsvolumen hat sich bereits von 274 Millionen USD im Jahr 1972 auf 115 Milliarden USD im letzten Jahr, bzw. um das 420-fache gestiegen. Dies entpricht ungefähr dem Gesamthandelsvolumen zwischen China und Großbritannien, Frankreich und Italien und ist mehr als das Gesamthandelsvolumen zwischen Deutschland und Japan ,Indien und Südkorea.

Es gibt momentan insgesamt 59 Partnerschaften zwischen den chinesischen Provinzen und den deutschen Bundesländern bzw. zwischen den Städten beider Länder. Gegen 400 Universitäten und Hochschulen beider Länder haben auch partnerschaftliche und kooperative Beziehungen zueinander. Als ein Kooperationserfolg beider Seiten bestehen zur Zeit bereits 10 Konfuzius-Institute in Deutschland. Die chinesische Regierung hat beschlossen, in den kommenden 3 Jahren 600 deutsche Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an der Sommerferienlager-Veranstaltungen nach China einzuladen und 200 deutschen Lehrern und Schülern, die in China chinesische Sprache lernen, Stipendien zu geben. Ab dem Jahr 2007 finden die deutschen Veranstaltungsreihe „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung", die bis zur Weltausstellung in Shanghai 2010 dauern wird, in verschiedenen chinesischen Städten statt. China wird auch im Jahr 2012 anlässlich des 40jährigen Jubiläums der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen beider Länder „das chinesische Kulturjahr" in Deutschland veranstalten.

Meine Damen und Herren,

es ist mir eine Ehre, zum dritten mal nach Deutschland versetzt und zum dritten Generalkonsul seit der Eröffnung des Generalkonsulats der VR China in Frankfurt benannt zu werden. Ich werde in meiner Amtszeit keine Anstrengung scheuen, die Beziehungen zwischen China und den fünf Bundesländern unseres Konsularbezirkes in allen Bereichen voranzutreiben. Ich wünsche mir, daß ich in der Zukunft Unterstützungen und Hilfe von allen anwesenden Freunden erhalten könnte. In diesem Sinne möchte ich auch die Chance nutzen, Herrn Wicke und allen anwesenden Freunden für ihre Engagements zur Förderung der chinesisch-deutschen Beziehungen meinen aufrichtigen Dank auszusprechen. Und ich hoffe, daß Sie alle die chinesisch-deutschen Beziehungen weiter mit Interesse verfolgen und sich für die Weiterentwicklung der Beziehungen einsetzen.

Zum Schluß wünsche ich Ihnen allen einen sehr angenehmen „Chinesischen Abend".

Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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