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Generalkonsul Huang Yiyang nahm am Neujahrsempfang des Saarlands teil und besuchte dortige Wirtschaftsinstitutionen und Unternehmen

2024-01-11

Am 10. Januar war Generalkonsul Huang Yiyang beim Neujahrsempfang der Saarländischen Landesregierung eingeladen und sprach dort mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und dem Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie Jürgen Barke. Außerdem besuchte Generalkonsul Huang vor Ort den Geschäftsführer von Saarland Innovation&Standort Stephan Schweitzer und besichtigte die Nobo Automotive Systems GmbH.

Ministerpräsidentin Rehlinger hieß Generalkonsul Huang herzlich beim Neujahrsempfang willkommen. Sie informierte über die Standortvorteile des Saarlands, Schlüsselbranchen und die Zusammenarbeit mit China. Sie erklärte, das Saarland, das viele Jahre lang hauptsächlich durch Kohle und Stahlindustrie geprägt wurde, widme sich derzeit stark der Wirtschafts- und Energiewende und bemühe sich um die Realisierung einer grünen Entwicklung. Rehlinger erinnerte sich erfreut an ihren China-Besuch im Juni 2023 und brachte zum Ausdruck, dass sie und die Landesregierung großen Wert auf die Entwicklung der Beziehungen zu China legten. Mit Freude beobachte sie, dass sich viele chinesische Unternehmen wie auch SVOLT im Saarland ansiedelten. Sie sei bereit, zukünftig weiterhin die Zusammenarbeit mit Unternehmen beider Seiten zu vertiefen und beidseitige Investitionen zu unterstützen, um die grüne Transformation im Saarland zu fördern. Minister Barke erklärte ebenfalls, er habe im vergangenen Jahr China viele Male besucht und mit den zuständigen regionalen Regierungen und Unternehmen Kooperationsgespräche geführt. Dabei habe man einigen Konsens erzielt und werde in der Zukunft konkrete Projekte tatkräftig anpacken und sie so schnell wie möglich realisieren.

Der Leiter von Saarland Innovation&Standort Schweitzer begrüßte Generalkonsul Huang in seinem neuen Amt und sagte, seine Einrichtung setze sich schon lange für eine Vertiefung der praktischen Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland und das Erzielen gemeinsamen Gewinns ein. Er denke, eine Abkopplung sei für keine Seite von Vorteil. Schweitzer hob hervor, dass das Saarland über 3 große Standortvorteile verfüge: Erstens sei es hochgradig international: das Saarland habe in der Geschichte acht Mal seine nationale Zugehörigkeit gewechselt, weshalb die dortigen Einwohner keine Freunde von Grenzen seien, sondern schon lange eine offene, vielfältige und tolerante Kultur entwickelten. Sie unterstützten den Freihandel und den Multilateralismus. Zweitens sei das Saarland exportorientiert: das Verhältnis seiner Exporte zum BIP liege über dem deutschen Durchschnitt, besonders Industriesegmente wie Autozubehör oder Stahl seien besonders entwickelt. In den letzten Jahren nehme auch die Neue Energiebranche eine rasante Entwicklung. Drittens sei das Saarland im Sinne von “klein aber fein” zwar das kleinste deutsche Bundesland, habe aber dennoch hinsichtlich des Standorts eine äußerst hervorragende Stellung, zum Beispiel liege es im Herzen Europas, sei verkehrstechnisch gut angeschlossen und verfüge über effizientes Management und Entscheidungsstrukturen. Auch seien Betriebskosten hier relativ niedrig. Schweitzer sagte, er werde in Zukunft die Kommunikation mit der chinesischen Seite gerne weiter vertiefen, die Koordinierung von Ressourcen verstärken und sich für die Realisierung noch mehr konkreter Kooperationsprojekte einsetzen.

Generalkonsul Huang sagte, das Saarland habe unter anderem mit der Provinz Hunan und der Stadt Tianjin Partnerschaften geschlossen, beide Seiten haben in vielen Bereichen ihrer praktischen Zusammenarbeit große Erfolge und gemeinsamen Gewinn erzielt. Dass das Saarland entschlossen die grüne Transformation vorantreibe, stimme mit Chinas Vision von einer nachhaltigen Entwicklung überein. Die Perspektiven für die bilaterale Zusammenarbeit seien aussichtsreich, man könne die Koordinierung auf allen Ebenen verstärken, “Zusammenarbeit à la carte” durchführen, Ideen detailliert umsetzen, Synergien und starke Allianzen bilden. Das Generalkonsulat in Frankfurt sei bereit, mit allen Bereichen des Saarlands gemeinsam zusammenzuarbeiten, um Austausch und Kooperationen in Bereichen wie Wirtschaft, Handel, Wissenschaft, Forschung, Sport, Kultur oder Bildung zu fördern und noch mehr Beiträge für die gesunde und stabile Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen zu leisten. Generalkonsul Huang informierte die deutsche Seite noch eingehend über Vorbereitungen der vom China Council zur Förderung des internationalen Handels veranstalteten zweiten Chinesischen Expo für Internationale Lieferketten und lud Vertreter der saarländischen Landesregierung und der Wirtschaftskreise dazu ein. Die andere Seite zeigte hieran großes Interesse und erklärte, man werde sich eingehend damit beschäftigen. 

Am Vormittag des 11. Januar folgte Generalkonsul Huang Yiyang der Einladung zu einer Besichtigung des saarländischen Unternehmens Nobo Automotive Systems Germany GmbH. Generalkonsul Huang verschaffte sich einen Überblick über den Zustand des Betriebs sowie seine Zukunftspläne, inspizierte in Begleitung von Führungskräften des Unternehmens die Büroräume sowie die Produktionswerkstätten. Nobo Automotives betätigt sich hauptsächlich in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb, sowie Im- und Export von Auto-Dachhimmeln und Zubehör. Für Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen oder Stellantis produziert es jährlich ungefähr 1,5 Millionen Dachhimmel und anderes Zubehör. Generalkonsul Huang sagte, Nobo Automotives sei seit seiner Niederlassung im Saarland geschäftlich sehr erfolgreich gewesen und habe für beide Seiten Gewinn erzielt. Es sei ein gutes Beispiel für die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel und auch ein Vorbild für chinesische Unternehmen, die in Deutschland investieren wollten.

Das Saarland liegt im Westen Deutschlands, grenzt an Frankreich, hat etwa 1 Million Einwohner und sein BIP lag im Jahr 2022 bei 38,5 Milliarden Euro. Es war früher gleich nach dem Ruhrgebiet Deutschlands zweitgrößtes Schwerindustriegebiet für Kohle und Stahl. Derzeit durchläuft es gerade eine Industrie- und Energietransformation. Der Anteil an neuen Technologiebranchen wie Elektro- und Medizintechnik oder neue Werkstoffe nimmt allmählich zu, Branchen wie Autohersteller, Automobilzubehör oder Maschinenbau entwickeln sich zunehmend zu Schlüsselindustrien. Im Jahr 2022 betrug das Handelsvolumen des Saarlands mit China 1,57 Milliarden Euro, das ist ein Zuwachs von 20% gegenüber dem Vorjahr. 570 Millionen Euro hiervon entfallen auf den Export nach China, und 1 Milliarde Euro auf den Import aus China. Einige chinesische Unternehmen wie SVOLT Energy Technology oder Saargummi investieren und sind geschäftlich vor Ort tätig.


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